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"Es ist wichtig, im Gegenüber den MENSCHEN zu sehen"

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"Es ist wichtig, im Gegenüber den MENSCHEN zu sehen"
Frauenbund im Gespräch über Fremdsein und Dazugehören

Der KDFB hat  am 20.05.2017 zu einem Gespräch über Fremdsein und Dazugehören eingeladen. Wie gelingt ein Miteinander in unserer bunten, vielseitigen Gesellschaft? Dieser Frage ging unter der Moderation von Alexandra Berger (Radio RT 1) eine vielseitig besetzte Expertenrunde im Annahof in Augsburg nach: Claudia Buizza-Iorio (Tochter einer Vertriebenen und eines ehem. Gastarbeiters, bezeichnet sich als Europäerin), Monika Mendat (Künstlerin, kam als Kind von Polen nach Deutschland), Maria Wiedemann (Bezirksvertreterin der Landfrauenvereinigung im KDFB, Zugezogene mit Auslandserfahrung), Susanne Donn (Asylsozialarbeiterin), Ahlam Odeh (kam von Jordanien nach Deutschland) und Diakon Ralf Eger (Flüchtlingsbeauftragter des Bistums Augsburg).

Alle waren sich einig, dass es nur auf der Basis von Respekt und Wertschätzung gelingen kann. Es ist wichtig, im Gegenüber den MENSCHEN zu sehen. Dies müssen sowohl die Dazukommenden/Zugezogenen als auch die Aufnehmenden/Einheimischen beherzigen.

Natürlich stehen beide Seiten vor Herausforderungen. Hier sind Interesse am Gegenüber, Offenheit und (echte) Neugierde entscheidend, um dem "Fremden" positiv zu begegnen - und die Bereitschaft, Kompromisse zu schließen.

Bei der Frage nach "Heimat" wurde deutlich, dass dieser Begriff unterschiedlich gedeutet werden kann. Maria Wiedemann spricht von ihrer "alten Heimat" und dem jetzigen "Zuhause". Für Claudia Buizza-Iorio ist Heimat kein spezieller Ort, sondern ein Gefühl. Monika Mendat sieht darin eine spirituelle Komponente, mit dem Ziel, bei sich selbst anzukommen und eine innere Heimat zu haben. Ralf Eger fühlt sich in jeder Kirche zuhause, und Ahlam Ohde macht Heimat da fest, wo ihre Familie lebt. Laut Susanne Donn haben Flüchtlinge ohne Aussicht auf Bleiberecht das Problem, nicht heimisch werden zu dürfen.

Alexandra Berger spricht das Zitat von Fred Ammon an: "Zuhause ist, wo das Herz eine Heimat findet".

Abschließend wurden den Anwesenden der Veranstaltung die Gebetsfahnen des KDFB "Alle tragen den Namen Mensch" vorgestellt. Gemeinsam sprachen sie das Gebet der Vereinten Nationen von Stephen Vincent Benét (Gotteslob 31,1).

Autor: Margit Uhr, KDFB-Bildungsreferentin
22.05.2017
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Alexandra Berger moderierte die Gesprächsrunde (v.l.n.r.): Maria Wiedemann, Claudia Buizza-Iorio, Diakon Ralf Eger, Ahlam Ohde, Susanne Donn, Monika Mendat