Wir machen uns stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert vertreten wir die Interessen von Frauen.

Franz von Assisi, Pionier im Dialog mit dem Islam

« zurück

Demütig will er wie Christus den Menschen dienen und alle als gleichwertige Geschöpfe Gottes betrachten. Er predigt zuerst im Lager der Muslime das Evangelium und wird dann zum Sultan vorgelassen, wo ihm der Sultan einige Tage lang zuhört und mit ihm spricht. Er gewinnt die Zuneigung und Achtung des Sultans aufgrund seiner menschlichen Liebenswürdigkeit. Der Sultan soll ihn mit den Worten verabschiedet haben „Bitte für mich, dass Gott das Gesetz und den Glauben, der ihm gefällt, mir zu offenbaren geruhe“ (zit. n. H. Feld, Franziskus von Assisi S. 87).

Auch Franziskus scheint aus der Begegnung verändert hervorgegangen zu sein. Er kritisiert noch stärker als vorher das Gemetzel des christlichen Kreuzzug-Militarismus, das er kategorisch ablehnt. Er beginnt im Herzen Italiens „franziskanische“ Orte zu gründen, die dort eine Begegnung mit Gott ermöglichen sollen, z.B. Greccio, das neue Bethlehem, oder La Verna, der heilige Berg.

Um das „heilige Land“ zu erfahren bedarf es seiner Meinung nach keiner Reise nach Palästina oder eines Kreuzzugs gegen die Muslime. Das „heilige Land“ kann überall sein, mitten in Italien. Wichtig sind ihm im Umgang mit Andersgläubigen der Grundsatz der „Entfeindung“ und der Blick mitten ins Herz, um sie im Geiste Christi friedlich zu verwandeln.

Dies ist auch heute noch ein Programm, das genauso herausfordernd ist wie zur damaligen Zeit.

Autor: Dr. Ursula Schell, Geistliche Begleiterin des KDFB-Diözesanverbandes
02.10.2018
« zurück
Schriftgröße
Schriftgröße