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Pilger- und Studienreise des KDFB nach Israel

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Heimgekehrt ist eine gesunde und frohe Gruppe voller Erinnerungen und tiefer Eindrücke. Reiseleiterin und KDFB Diözesanvorsitzende Mechthilde Lagleder gibt einen Einblick in diese ereignisreiche und sehr bewegende Zeit:

Auch wenn die Vorbereitungen und Abreise noch turbulent waren – nach der Landung in Tel Aviv tauchten wir Reisenden unmittelbar in das den meisten noch unbekannte Land ein. Für die richtige „Chemie“ innerhalb der Reisegruppe sorgte bereits am zweiten Abend ein nettes Kennenlernspiel.

Unser Reiseleiter Hassan Alahmad war ein echter Glücksfall: Er führte uns einfühlsam und wohl überlegt, stets entsprechend den Bedürfnissen der Gruppe, nahm Rücksicht auf körperliche Einschränkungen und las uns jeden Wunsch von den Augen ab. Hassans enormes Wissen über die Geschichte, die Religionen, Geographie, die verschiedenen Kulturen sowie die politischen Probleme, die das Land bis heute bewegen, beeindruckte alle.

Auch der Busfahrer erwies sich als hilfreich, er kannte alle Wege, auch schnelle Abkürzungen quer durch Jerusalem, und kutschierte uns sicher auf unserer Route. Die Stimmung in der Gruppe war sehr gelöst und es wurde viel gelacht. Zum Mittagessen gab es immer drei Möglichkeiten: „Entweder essen sie nichts, oder eine Falafel vegetarisch, oder mit Fleisch!“ Am See Genezareth aßen wir köstlichen St. Petersfisch und fühlten uns den Fischern vor 2000 Jahren ganz nah.

Von dort ausgehend spürten wir dem Leben Jesu nach: an den Jordanquellen Benjas, in Magdala, über Nazareth, Betlehem, Kafarnaum bis hin zum leeren Grab in Jerusalem.

An den entsprechenden Orten lasen Reiseteilnehmer*innen die passende Stelle aus der Bibel vor. So konnten wir wirklich eintauchen in die Zeit des Geschehens und der Ort mit seiner Geschichte wurde authentisch erlebbar.

Sehr beeindruckt hat uns Tabgha, der Ort der Brotvermehrung. Er schmiegt sich direkt an den See Genezareth und besticht durch seine unverfälschte Natur. Nur ein Teil des Felsens der „Mensa Christi“ (Tisch Christi), an dem sich das Wunder der Brotvermehrung vollzog, wurde von den Franziskanern mit einer kleinen Kirche überbaut, die sich malerisch in die Landschaft einfügt. Eine Bootsfahrt auf dem See versetzte uns alle in eine ganz besondere Stimmung – verstärkt noch durch den Sonnenuntergang, der uns seine letzten Strahlen bis ans nächste Ufer sandte.

Der Besuch im German St. Charles Kloster und Kindergarten der Borromäerinnen bei Sr. Gabriele Zinkl in Jerusalem war gewiss ein Höhepunkt der Reise. Ihre Begeisterung und ihr Einsatz für die Aufgaben im Kloster, besonders für den Kindergarten, in dem hauptsächlich palästinensische Mädchen für die Schule bestens vorbereitet werden, begeisterten uns. Sr. Gabriele freute sich sehr über eine Spende unseres Diözesanverbandes. Für die Reisenden war klar, wie wertvoll es ist, diese Arbeit weiter zu unterstützen, besonders wenn man weiß, dass die Spenden ankommen.

Auch der Besuch bei der Friedensaktivistin Sumaya Farhat Naser im Gemeinderaum der katholischen Kirche in Birzeit, gelegen im palästinensischen Autonomiegebiet, weitete unseren Blick. Sumaya erklärte ihre Friedensarbeit und ihr Engagement für palästinensische Frauen, die im „Friedensdorf“ Ein Arik Bildung und Hilfe zur persönlichen Entfaltung erhalten. Für ihre Arbeit erhielt auch sie eine Spende. Ihr unermüdlicher Einsatz, wie z. B. das Pflanzen von Bäumen mit Frauen oder Studenten*innen der Universität, um somit das „Klima“ in jeder Hinsicht zu verbessern, ist ein wichtiges Zeichen.

Jerusalem zeigte sich uns mit all seinem geschäftigen Treiben und der Vielfalt der verschiedenen Religionen, die hier aufeinandertreffen. An der Klagemauer wird manches persönliche Problem relativiert, wenn man all die Menschen mit ihren Anliegen erlebt. Dies und alles Gesehene, die Orte des Wirkens, Leidens und der Auferstehung Jesu kann man erst nach der Reise begreifen und besser verstehen.

Wir danken dem Bayerischen Pilgerbüro, besonders seiner Mitarbeiterin Petra Ganz, für die gute Zusammenarbeit.

Momentan stecke ich bereits mitten in den Vorbereitungen für die Diözesanreise 2019. Seien Sie gespannt, wohin es gehen wird – Sie erfahren es in Kürze. Ich freue mich, wenn Sie (wieder) dabei sind!

Autor: Mechthilde Lagleder, KDFB-Diözesanvorsitzende
13.04.2018
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