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Herz-Geschichte

Es gab einmal ein kleines Dorf. Dort lebten die Menschen besonders gerne und waren glücklich und zufrieden. Sie freuten sich aneinander und zeigten sich gegenseitig ihre Zuneigung und Liebe, indem sie großzügig kleine warme Herzen verschenkten. Auch Menschen auf der Durchreise und neue Dorfbewohner wurden genauso herzlich und liebevoll bedacht wie die Einheimischen. Denen, die ein Herz geschenkt bekamen, ging das Herz auf. Sie fühlten sich wohl und zärtlich umarmt. Sie waren einander herzlich zugewandt und vertrauten auf die gemeinsame Stärke. Alle waren erfüllt von dieser göttlichen Energie der Liebe und Verbundenheit.

In der Nähe lebte ein Kobold in seiner dunklen, kalten Burg, der argwöhnisch das Treiben in seiner Nachbarschaft beäugte. Er hatte ein Unternehmen für Zäune, Truhen und Schlösser und konnte in all den Jahren mit dem Dorf kein Geschäft abschließen. Er beschloss, in den Herzen der Menschen Angst, Zwietracht und Misstrauen zu säen. Er nahm einzelne Dorfbewohner zur Seite und redete ihnen ein, dass andere sie nur ausnehmen und ausnützen wollten. Er sagte ihnen, dass sie sich durch ihre Großzügigkeit und ihr naives Vertrauen in Gefahr begeben, bald selbst keine kleinen warmen Herzen mehr zu haben.

Mit der Zeit ging bei einzelnen Dorfbewohnern die Saat auf und sie begannen, ihre Herzen immer weniger zu verschenken und schließlich ganz bei sich zu horten. Die Menschen vertrauten einander mit der Zeit nicht mehr und kauften beim Kobold Truhen, Schlösser und Zäune, um ihre Schätze zu sichern. Dies wirkte sich auf das Zusammenleben aus – die Gemeinschaft wurde immer kälter. Die einzelnen Menschen verschlossen ihr Herz und wurden misstrauisch, griesgrämig, einsam und teilweise sogar krank.

Nur ein paar wenige ließen sich vom Kobold und den anderen nicht beeinflussen. Sie ließen weiterhin ihre Herzen offen und hatten keine Angst davor, sich herzlich und liebevoll zu zeigen.

Beherzt sprachen sie ihre Mitmenschen an und machten ihnen klar, dass Liebe das einzige Gut ist, das sich vermehrt, wenn man es verschenkt. Dies berührte immer mehr Dorfbewohner und sie begannen, selbst wieder großzügig kleine warme Herzen zu verschenken.

So kehrte die Kultur des Herzens, die alle leicht, optimistisch, strahlend und lebendig macht, wieder ins Dorf zurück. (Margit Uhr, Dr. Ursula Schell)

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