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"Phantasievoll": Impuls für die 3. Fastenwoche

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Gedanken für die Woche:

Phantasie lässt sich nicht verordnen, aber wir können ihr erlauben, in unserem Leben einen Platz zu bekommen.

Kinder sind noch Meister der Phantasie, für sie ist es kein Problem, wenn Sterne tanzen und wenn Schlangen fliegen. Kinder sind nahe an ihrem Fühlen. Manchmal geht sogar die Phantasie mit ihnen durch.

Phantastisches fasziniert aber auch Erwachsene, das Eintauchen in andere Welten. Wir geraten ins Wundern, ins Staunen, ins Träumen. Das griechische Verb „phantastezai“, von dem sich unsere Phantasie ableitet, bedeutet erscheinen lassen, sichtbar werden. Peter Handke schreibt: „Phantasie bedeutet: es wird!“  Was im Werden ist, ist noch nicht fertig, es hat noch Möglichkeiten vor sich. Es ist eine Gebärde der Hoffnung. Sie zeigt mir: Das Leben ist mehr als Kontrolle, Funktion und Effizienz.
Allerdings machen wir auch die Erfahrung, uns in negative Phantasien hineinzumanövrieren, unsere Energie an Befürchtungsphantasien zu verschwenden, die lähmen und mutlos machen. Phantasie braucht bei aller Flügelleichtigkeit auch eine gewisse Bodenhaftung.

Eine phantasievolle Frau gönnt sich immer wieder Zeiten, in denen sie ihr Denken, Fühlen und Wahrnehmen nicht verbiegt, zähmt, bewertet oder zensiert. Sondern sich Muße und Freiräume zugesteht, unverplant, offen, kreativ, träumend. „Phantasie ist nicht irgendeine Gaukelei, sondern herzliche Erwärmung des Vorhandenen.“ (Ludwig Hohl)

In diesem Gedanken lese ich die Ermunterung, mich in herzliche Beziehung zu setzen zu dem, was vorhanden ist, es wahrzunehmen, zu wärmen und daraus Lebensfreundliches wachsen zu lassen.

Impuls für den Alltag

Ich bitte während des Tages immer mal wieder: „Komm, Du heilige Geistkraft, erfülle mich mit Phantasie und Wärme!“
Ich kann beide Begriffe „Phantasie“ und „Wärme“ als Erinnerungsstütze jeweils auf eine Karte schreiben, an sichtbare Stellen legen und wahrnehmen, was ich mit diesen beiden Worten im Laufe der Woche erlebe.

Impuls von Dr. Elisabeth Thérèse Winter
Referentin der Frauenseelsorge

 

06.03.2023
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Bild: Ausschnitt aus Wolfgang Lettl „Der Literat“; Foto: Florian Lettl