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„berührbar“: Impuls für die 2. Fastenwoche

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Gedanken für die Woche:                                           

Die Worte ‚berühren‘, ‚berührbar sein‘ haben unterschiedliche Bedeutungen. Sie können sowohl äußerlich als anfassen, betasten, streicheln… verstanden werden, als auch innerlich als anrühren, bewegen, zu Herzen gehen…Beides kann uns angenehm oder unangenehm sein.

Berührbar sein hängt aber auch mit unser Art in der Welt zu sein zusammen. Schotte ich mich gegen meine Umgebung, gegenüber Menschen und gesellschaftliche Ereignisse ab, oder lasse ich sie an mich heran. Wie offen bin ich und wo ziehe ich Grenzen? Einerseits kann ich nicht alles aufnehmen, das wäre eine Überforderung. Andererseits bedeutet es Stillstand und Erstarrung, wenn ich mich gegen alles abschotte.

Berührbar zu sein bedeutet alle meine Sinne einzusetzen und mich nicht nur mit dem Verstand in er Welt zu bewegen. Oft haben meine anderen Sinne, mein Körper und meine Gefühle ihre ganz eigene Weisheit und ermöglichen mir Zugänge, die der Verstand nicht schaffen kann.

Berührbar zu sein bringt mich mit anderen Menschen in Verbindung, ermöglicht Kontakt, Verständnis, Zuneigung, Liebe. Berührbar zu sein macht mich aber auch verletzlich, fordert mich heraus, ruft mich auf, mich nicht vor den Verwundungen zu verschließen.

In einer Gesellschaft die Stärke liebt, wird Berührbarkeit oft abgewertet und als Schwäche betrachtet. Doch nur wirklich starke Menschen können berührbar sein, denn sie haben den Mut sich der Wirklichkeit mit all ihren Schattierungen zu stellen und daran zu wachsen. Jesus war ein Mensch, der sich berühren lies und die Bereitschaft hatte sich zu bewegen und zu verändern. Er kann uns darin ein Vorbild sein.

Impuls für den Alltag:

Achten Sie auf Ihre Gefühle. Was berührt mich? Was rührt mich an? Wo lasse ich mich berühren, wo blocke ich ab?

Was bewirkt die Berührung in mir? Erfüllt sie mich, verändert sie mich…?

Impuls von Dr. Ursula Schell
Geistliche Begleiterin des KDFB – Diözesanverbandes Augsburg

14.02.2023
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