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Fastenimpuls: Herztöne

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5. Woche – Herztöne  

Impuls von Dr. Elisabeth Thérèse Winter, Referentin der Frauenseelsorge in der Diözese Augsburg

Gedanken für die Woche:

Unser Herz ist ein großer Resonanzraum. Das medizinische Phänomen der Herztöne macht uns das besonders deutlich. Herztöne sind eigentlich Schwingungen, die während der Herzaktion entstehen und hörbar werden. Durch die Schwingung werden sie auf die Brustkorbwand übertragen. Mit dem Stethoskop oder auch dem aufgelegten Ohr können zwei der vier Herztöne wahrgenommen werden, der erste klingt eher dumpf, der zweite hell, laut und etwas kürzer.

Herztöne – so lautet ein Buchtitel des Landsberger Geigenbauers Martin Schleske. Er entdeckt bei seiner Arbeit mit Holz und Werkzeug immer wieder Analogien zum Leben. Er ist auf der Suche nach dem heilsamen Klang des Lebens und nach dem Geheimnis Gottes. Schleske erinnert an die Mystik, die um die inneren Sinne weiß. Der Mensch hat neben dem äußeren Hören auch die Gabe des Herzenshören, des empfangenden Lauschens. Das führt in die Tiefe und Achtsamkeit, bisweilen auch zum Erspüren des Gottesklangs. „Vor lauter Lauschen und Staunen sei still, du mein tieftiefes Leben“, so dichtet Rainer M. Rilke.

Die Welt tönt, und unser Herz ist ein Klangraum, der ganz unterschiedliche Töne vernimmt. Dumpfe und schrille, tiefe und schräge, harmonische und atonale, kräftige und sanfte. Dafür brauchen wir immer wieder die Erfahrung der Stille, die unseren Alltag unterbricht. „Alles wirkliche Hören“, so sagt es Schleske, „ist in der Tat ein Akt der liebenden Selbstunterbrechung.“ Das Hören führt uns zum bewussten Dasein. Jesus heilt den Taubstummen (Mk 7,31 – 36), damit nicht nur das äußere, sondern auch das innere Ohr geheilt und empfänglich werden kann.

Impuls für den Alltag:

In dieser Woche achte ich besonders auf dieses äußere und innere Hören. Ich suche immer wieder die Stille auf. Ich gehe mit dem Wort „Lauschen“ durch die kommenden Tage und nehme wahr, was sich verändert.

 

 

14.03.2024
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