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Frauen voran!

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Schon in den Begrüßungsworten klang sie deutlich an: die geballte Frauen-Power dieses Tages. Diözesanvorsitzende Ulrike Stowasser und KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth verwiesen auf die Erfolge des Frauenbundes. Stowasser machte am aktuellen Schwerpunktthema „Macht. Frauen.Stark“ den großen Gestaltungswillen der Frauenbundfrauen deutlich. Die Westerheimer Bürgermeisterin Christa Bail legte gleichsam als Personifikation von Frauen-Power den Schalter um auf „Power on“! Frauen als Netzwerkerinnen par excellence müssen ihre Talente nutzen und ihre Visionen und Ideen in die Gesellschaft mit aller Kraft einbringen.Als Vertreter des Bistums Augsburg unterstütze Dominik Zitzler die Wichtigkeit des Empowerments von Frauen und der Unterallgäuer Landrat Alexander Eder verwies stolz auf die insgesamt sieben Bürgermeisterinnen in seinem Landkreis.

Vivid Curls versprühen Begeisterung

Beim anschließenden Auftritt der „Vivid Curls“ spürten alle Zuhörerinnen das große Engagement und das Herzensanliegen, die der Musik von Inka Kuchler und Irene Schindele zugrunde liegen. Sie begeisterten die Gäste mit starken Texten und Tönen, mal eher ruhig und nachdenklich, dann lustig und schließlich in der lauthals eingeforderten Zulage auch richtig fetzig.

Power-Talk

Dann war die „Bühne“ frei für den Power-Talk der großartigen Gäste. Moderatorin Barbara Streidl legte dar, um was es geht: Mit dem (Rück-)Blick auf Biographien und Motivationen soll der Frage nachgegangen werden, was es braucht, damit Frauen ihre persönlichen Visionen und Karrierewege erfolgreich umsetzen können. Wie sich zeigte, werden die Grundlagen bereits in der Kindheit gelegt. „Es kann nur einer Winnetou sein. Und das seid nicht ihr, sondern das bin ich!“, so formulierte Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel anekdotisch ihre Motivation. Heute ist sie die erste Präsidentin einer bayerischen Landesuniversität und Vorsitzende der Bayerischen Universitätskonferenz. Dass sie in ihrem Karriereweg auf die berühmte gläserne Decke stoßen würde, war ihr klar. Diesen nächsten Schritt aber mit Mut und Zuversicht zu gehen, war für sie selbstverständlich. Denn, das bestätigten auch Andrea Kümpfbeck, stellvertretende Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen sowie Ulrike Mayer, Präsidentin des Augsburger Sozialgerichtes: Frauen müssen den Mut haben, sich ihrer Aufgabe zu stellen – auch auf die Gefahr hin zu scheitern. Denn Niederlagen gibt es, die muss man in Kauf nehmen. Dazu machte Linda Jarosch; Autorin und Coach, eine interessante Anmerkung: „Scheitern“ sei aus männlicher Sicht die Frage nach gewinnen oder verlieren. Die weibliche Lesart sei „wagen“. Denn eine starke Frau sei diejenige, die den Mangel spüre und diesen in Fülle wandle.

Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Bayerischen Landtag, formulierte es sehr deutlich: wer echte Gleichberechtigung fordert, muss die Machtfrage stellen. Frauen müssen sich aktiv in die erste Reihe stellen. Andrea Kümpfbeck unterstrich die unterschiedliche Bedeutung von Macht: Macht im Sinne von Gestaltungswillsen habe nichts zu tun mit den häufigen Machtspielen der Männer. Diese dürfe man nicht mitmachen.

Mehrfach kamen die mangelnden Strukturen zur Sprache, die es Frauen schwer machen, Karriere, Kinder und Partnerschaft zu leben. Katharina Schulze verdeutlichte vehement, dass hier ein Systemwandel wichtig ist. Nur wenn sich die gesellschaftliche Kultur und die Strukturen ändern, kann echte Gleichberechtigung entstehen.

Die wichtigste Maßnahme hierfür sei die Einführung einer Quote, darin waren sich alle Diskutierenden einig. In der anschließenden Diskussion zeigte sich vor allem auch die Bedeutung eines Bildungssystemes, dass Chancengleichheit für jedes Kind garantiert. Auch die Aufwertung der CARE-Berufe kam zur Sprache. Hier wird auch der Verband weiterhin deutlich Forderungen stellen udn Einfluss ausüben, so Diözesanvorsitzende Monika Riedmüller abschließend. 

Vielfältige Workshops

Nach dem Mittagessen und einem großartigen Kuchenbuffet des Zweigvereins Westerheim brachten Marion und Dirk Burkert die Teilnehmerinnen mit einem gesanglichen Warm-up wieder in Schwung. Der Nachmittag war gefüllt mir einem breiten Programm an Workshops. Die Teilnehmerinnen konnten meditative Kreistänze oder fetzigen Linedance wählen,  ihre Sprache und ihr Auftreten reflektieren, einem interessanten Vortrag von Linda Jarosch folgen oder sich dem Thema Selbstfürsorge widmen. Auch praktische Themen wie finanzielle Vorsorge waren gefragt. 

Frauen-Gottesdienst

"Machtvoll und lebendig" - so lautete das Motto des abschließenden Gottesdienstes, der die Stimmung dieses Tages treffend zusammenfasste. Dr. Ursula Schell, geistliche Begleiterin des KDFB Diözesanverbandes, stellte in ihrer Ansprache einen interessanten Aspekt in den Mittelpunkt, nämlich die Gestaltungsmacht: Frauen streben selten nach einer Position nur um der Macht willen. Manchmal brauche es aber eine bestimmte Position, um etwas zu gestalten, zu bewirken, vorwärts zu bringen – aber auch, um andere zu schützen oder zu fördern. Dazu müssen wir erste Schritte wagen, die eigenen Stärken finden, Ziele stecken und uns auch vernetzen. Um so gemeinsam das Reich Gottes in der Welt vorwärts zu bringen

Der Gottesdienst und damit auch das Ende dieses prall gefüllten Frauentages endete mit herzlichen Dankesworten der Vorsitzenden Ulrike Stowasser. Besonders hob sie die Gastgeberin der Westerheimer Halle, Bürgermeisterin Christa Bail hervor, aber auch die Damen des örtlichen Zweigvereines sowie die vielen haupt- und ehrenamlichen Helferinnen im Hintergrund.

Die Eindrücke und Erfahrungen dieses ersten großen gemeinsamen Frauenbund-Treffens werden bestimmt noch lange nachwirken.

 

09.05.2022
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Auftritt der Vivid Curls


Endlich wieder in großer Frauenbund-Gemeinschaft


Podiumsgäste und Diözesanvorstand - geballte Frauen-Power!