Wir machen uns stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert vertreten wir die Interessen von Frauen.

KDFB zum Synodalen Weg

« zurück

Sehen Sie hier ab Minute 14:00 die Interviewbeiträge mit Hildegard Schütz und Dr. Ursula Schell.

Auch KDFB-Präseidentin Dr. Maria Flachsbarth zieht nach der 4. Vollversammlung eine gemischte Bilanz „Wir freuen uns über die Annahme des Grundtextes „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“, denn er ist ein wichtiger Schritt für Geschlechtergerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Kirche." Ein Debakel sei jedoch die Ablehnung des Grundtextes zur Sexualmoral seitens der Bischöfe.

Nach Auffassung des KDFB geht der Synodale Weg aber mit guten (Zwischen-)Ergebnissen in die Weiterarbeit und in seine letzte Etappe: die Notwendigkeit von Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche, auch bei der Verkündigung in Wort und Sakrament, ist anerkannt. Ebenso ist der Respekt vor der Würde und den Rechten eines jeden Menschen unabhängig von seiner sexuellen Identität unbestritten, trotz Ablehnung des entsprechenden Grundtextes. Die positiven Ergebnisse der Synodalversammlung zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität, zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes sowie der Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt untermauern die Grundlinien einer erneuerten Sexualethik. „Wir erwarten jedoch von den Bischöfen, dass sie sich bei ihrer kommenden Herbstvollversammlung gewissenhaft und unmissverständlich mit der Thematik „Leben in gelingenden Beziehungen“ befassen und sich klar positionieren. Synodalität bedeutet hören, miteinander reden, sich den Problemen stellen, beten und dann entscheiden. Ich bezweifele, dass alle Bischöfe dem bislang gerecht geworden sind“, so Flachsbarth.

Der KDFB bedauert zudem, dass der Handlungstext „Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche“ nicht behandelt werden konnte. „Wenn man bedenkt, dass Aufarbeitung und Verhinderung von Missbrauch der Anlass für den Synodalen Weg sind, dann ist die Nichtbefassung besonders misslich. Der KDFB hält es für dringend erforderlich, dass diese Thematik in das Gesamtgefüge des Synodalen Wegs und aller Diskussionen um Machtmissbrauch eingebunden wird“, erklärt die Präsidentin.

Ausdrücklich begrüßt der KDFB die Einrichtung des Synodalen Ausschusses zur Errichtung eines Synodalen Rates. Dies dient der Stärkung der Synodalität und Erneuerung der katholischen Kirche - damit werden die insgesamt guten Erfahrungen mit der Synodalität in der deutschen Kirche auf Dauer gestellt.

Autor: Ute Hücker, Pressesprecherin KDFB Bundesverband
13.09.2022
« zurück
Schriftgröße
Schriftgröße