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Das Herz mit Leben erfüllen – bewusst die Fastenzeit gestalten Dritter Impuls des KDFB zu den sieben Werken der BarmHERZigkeit

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Nacktheit ist heute vielfältig: Menschen auf der Flucht haben oft nur noch das, was sie am Leibe tragen; im Internet erleben Mädchen und Frauen, dass intime Fotos, die sie ihrem Freund oder Mann geschenkt haben, veröffentlicht werden und sie plötzlich nackt im Netz sind... Menschen fühlen sich aber auch nackt, wenn jemand ihre Intimsphäre verletzt, vertrauliche Informationen ausgeplaudert, unvorteilhafte Fotos herumreicht, oder eine Lage ausnützt in der sie sich wehrlos fühlen. Nacktsein bedeutet oft schutzlos sein und bloßgestellt werden.

Nacktsein ist aber auch die Urerfahrung des Menschen in der Welt. Adam und Eva gehen, als sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, die Augen auf und sie erkennen dass sie nackt sind und dass das Leben hart ist. Sie selber bekleiden sich mit stacheligen Feigenblättern, doch „Gott nähte Adam und seiner Frau Kleider aus Fellen und bekleidete sie damit“ Gen 3,21.

Ich finde das ist ein schöner Gedanke: Gott nimmt zwar nicht die Härte des Alltags aber die Menschen werden eingehüllt in weiche Felle, damit sie den Alltag bestehen können.

Auch wir können nicht alle Not lindern, aber wir können „Nackte“ in Decken oder Felle hüllen – Decken des Wohlwollens und der Wärme; Decken die beschützen und den Rücken stärken. In der Hoffnung, dass Menschen, die sich nackt fühlen dann erfahren, dass sie nicht nur äußerlich wahrgenommen werden, sondern als ganzer Mensch mit Begabungen und Träumen.

Ich lade Sie ein nächste Woche besonders darauf zu achten wo in ihrer Umgebung Menschen schutzlos sind oder bloßgestellt werden und für sie einzutreten.

Dr. Ursula Schell
Geistliche Begleiterin des KDFB
Diözesanverbandes Augsburg e.V.

24.02.2016
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