Frauengesundheit

Fokus Frauengesundheit – selbstbestimmt und gut versorgt

 

Wir erleben eine Zeit des Umbruchs – in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. Eine wichtige Veränderung vollzieht sich in der Medizin: War lange Zeit Forschung und Behandlung auf Männer fokussiert, rücken nun verstärkt geschlechterspezifische Unterschiede in den Mittelpunkt. Dieser Frauentag widmet sich den vielfältigen Aspekten von Frauengesundheit: Es werden zum einen strukturelle Rahmenbedingungen und bestehende Versorgungslücken von Frauen thematisiert, zum anderen Frauengesundheit als ganzheitliche Einheit von Körper, Geist und Seele in den Blick genommen. In den Gesprächsforen vermitteln Expertinnen wertvolles Wissen und bieten Raum für Austausch und Fragen. Im Folgenden werden sowohl die Gesprächsforen als auch die Workshops inhaltlich vorgestellt. Die persönliche Auswahl kann jede Teilnehmerin am Frauentag selbst treffen. Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. 

Gesprächsforen (10:45 bis 12:30 Uhr)

 

In kleiner Runde werden unterschiedliche Aspekte von Frauengesundheit thematisiert – wählen Sie Ihren persönlichen Schwerpunkt!

1. Gesundheitsversorgung zukunftssicher gestalten

Referentin: Gabriele Hörl, Leiterin der Abteilung Gesundheitspolitik, Ambulante Versorgung, Krankenversicherung am Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Unsere Gesellschaft wird älter, die Ansprüche an die medizinische Versorgung steigen. Gleichzeitig verzeichnen wir Nachwuchsmangel v. a. im ländlichen Raum und veränderte Einstellungen der Ärztinnen und Ärzte, Stichwort „work-life-balance“. Wie wirkt sich dies auf die ärztliche Versorgung vor Ort aus? Wie sichern wir wohnortnahe ambulante Versorgung? Was wird bereits getan – auf Landes- und Bundesebene? Diese und weitere Fragen in Zusammenhang mit der ambulanten ärztlichen Versorgung sollen im Forum diskutiert werden.

2. Hildegard von Bingen: Heil und Heilung

Referentin: Dr. Hildegard Gosebrink, Leiterin der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz

Viele Veranstaltungen und Produkte tragen den Namen „Hildegard von Bingen“. Sie erfahren, was wir seriös über die Heilkunde Hildegards sagen können: Was hat sie tatsächlich geschrieben? Lässt sich das einfach auf heute übertragen? Wo wird ihr Name vermarktet? Sie erhalten Einblicke in die Grundlagen mittelalterlicher Medizin. Sie entdecken Hildegards Heilkunde als eine wirkliche „Kunde vom Heil“ – und warum ihrer Meinung nach die Musik das wichtigste Heilmittel ist.

3. Geschlechterspezifische Medizin / Genderforschung - Ungleichbehandlung sowie Nichtberücksichtigung von Frauen bei Herzgesundheit und Medikamentenforschung

Referentin: Dr Julia Lueg, Assistenzärztin mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie, Deutsches Herzzentrum der Charité

Geschlechterspezifische Medizin - Was bedeutet das und warum brauchen wir die geschlechterspezifische Medizin überhaupt? Warum brauchen wir eine genderspezifische Forschung? Was nur wenige wissen ist, dass Frauen in unzähligen großen Studien enorm unterrepräsentiert sind. Doch auf Studien beruhen Leitlinien und anhand von Leitlinien werden jeden Tag medizinische Entscheidungen getroffen. Viele MedizinerInnen wissen gar nicht, dass es relevante Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Risikofaktoren, Symptomen, Ausprägungen der Krankheit und Ansprechen auf Therapieansätze gibt. Aber sollte unser Ziel nicht sein, für jede/n Patientin/en individuell die richtige medizinische Entscheidung treffen zu können? Die geschlechterspezifische Medizin will genau das: Sensibilisieren dafür, dass Frauen nicht einfach weibliche Männer sind, Unterschiede aufdecken, die für den medizinischen Alltag relevant sind und eine gleichberechtigte, individualisierte Medizin ermöglichen. Lassen Sie uns gemeinsam hinter die Kulissen schauen und diskutieren, wie die Medizin und die medizinische Forschung gendersensibler werden kann.

4. Bewusste Gesprächsführung: Wie Gesprächstechniken Konflikte in Chancen verwandeln können

Referentin: Julia Schröder, Psychologin, Trainerin und Coach.

In diesem Vortrag geht es um Gesprächstechniken, mit denen man sowohl private als auch berufliche soziale Situationen konstruktiv lösen und lenken kann. Das Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen Techniken zur Gesprächsführung erlernen, um mit schwierigen Situationen und/oder schwierigen Personen leichter umgehen zu können. In diesem Forum wird diskutiert, wie eine verbesserte Kommunikation nicht nur dazu beitragen kann, Konflikte zu lösen, sondern auch die emotionale Gesundheit und das Wohlbefinden sowohl in persönlichen als auch beruflichen Beziehungen zu fördern.

5. "Da siehst du alt aus!“ - Wie Stereotype Einsamkeit verstärken und Gesundheit beeinträchtigen können

Referentin: Elke Schilling, Gründerin, Vorsitzende silbernetz e.V.

Stereotype sind (Vor)Urteile, die wir oft schon in früher Kindheit vermittelt bekommen und die uns dann so unbewusst wie wirksam ein Leben lang begleiten. Die über das Alter sind selten positiv und erschweren es vielen, sich mit dieser meist unumgänglichen Lebensphase anzufreunden. Das birgt auch Risiken für Gesundheit und Vereinsamung. Die Auseinandersetzung mit solchen Stereotypen – den eigenen und denen der anderen – lohnt sich. 

6. „Beklag dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an!“ (Konfuzius): Resilienz und Selbstwirksamkeit aktiv leben

Referentin: Andrea Lenger-Hartwig, Systemische Körpertherapie, Supervision & Coaching

Was kann ich selbst dafür tun, dass ich mich gesund, kraftvoll und lebendig fühle? Gedanken, alte Glaubenssätze und Handlungen beeinflussen das eigene Wohlgefühl. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Erfahren Sie, über welche Charaktertugenden Sie bereits verfügen, die Ihre Lebenskraft, Ihren Mut, Gelassenheit und Humor stärken. Freuen Sie sich darauf zu erkennen, welche essenziellen Qualitäten Sie bereits haben!

7. Gut versorgt in den Wechseljahren: Frauenheilkunde und Sexualmedizin 

Referentin: Dr. Maria Beckermann, Frauenärztin – Psychotherapie, Sexualtherapie 

In der Vergangenheit war das Thema Wechseljahre mit vielen Tabus besetzt, und erst seit wenigen Jahren beginnt sich dies zu ändern. Trotzdem wissen viele Frauen nur wenig über diese Phase in ihrem Leben und wie sie mögliche Beschwerden lindern können. Diese Zeit ist eine Einladung für Frauen, sich aktiv mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen und bei Bedarf auch professionelle Hilfe zu suchen. Auch Männer sollten diese Prozesse verstehen lernen, um verständnisvoll auf Veränderungen im Sexualleben oder auf Stimmungsschwankungen eingehen zu können. Das Gesprächsforum orientiert sich an den Fragen und Bedürfnissen der Teilnehmenden: medizinische und psychosoziale Informationen zu Wechseljahren und Sexualität.

 

Workshops (14:00 bis 16:00 Uhr)

 

1. Gemeinsamkeit erleben – Verbindung spüren. Übungen aus der Erlebnispädagogik 

Referentin: Claudia Schmid

Ein  gutes Miteinander und Beziehungspflege tragen entscheidend zur Gesundheit bei. Wer sich mit seinen Mitmenschen wohlfühlt, ist resilienter, stressresistenter und belastbarer. Mit erlebnispädagogischen Teamübungen werden auf lockere Weise der Umgang untereinander, die Beziehungsstrukturen sowie Feedback- und Fehlerkultur sichtbar gemacht und gestärkt.

2. Digitalisierung und Gesundheit: Können Apps helfen, gesund zu bleiben?

Referentin: Kerstin Mayer

Schritte aufzeichnen, Kalorien zählen oder die Pollenbelastung testen. Das und vieles mehr können Apps auf unserem Smartphone. Aber wie kann uns die Digitalisierung sonst noch helfen, gesund zu bleiben oder zu werden? In der Vergangenheit wurde die Digitalisierung, die alle Bereiche unseres Lebens durchdringt, oft kritisch beäugt. In diesem Workshop wollen wir darüber nachdenken, wo und wie uns die Digitalisierung helfen kann. Gerade in der Medizin, im Gesundheitswesen und in der Pflege gibt es neben allen Risiken auch große Chancen.

3. „Dafür sind Sie zu alt“  - Erfahrungen mit und Strategien gegen Altersdiskriminierung 

Referentin: Elke Schilling

Stereotype sind (Vor)Urteile, die wir oft schon in früher Kindheit vermittelt bekommen und die uns dann so unbewusst wie wirksam ein Leben lang begleiten. Die über das Alter sind selten positiv und erschweren es vielen, sich mit dieser meist unumgänglichen Lebensphase anzufreunden. Das birgt auch Risiken für Gesundheit und Vereinsamung. Im Workshop setzen wir uns mit unterschiedlichen Erfahrungen und Wirkungen von Altersdiskrminierung auseinander und versuchen, Strategien dagegen zu entwickeln.

4. Lebenskraft aus Pflanzen: Ätherische Öle für Wohlbefinden und ganzheitliche Balance

Referentin: Frieda Depperschmidt

Pubertät, Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und Wechseljahre sind wohl die Lebensabschnitte für Frauen, in denen Körper und Psyche am meisten belastet sind. Für jeden Lebenszyklus gibt es Möglichkeiten, typische Frauen-Beschwerden mit ätherischen Essenzen zu lindern, Wohlbefinden und Balance zu erzeugen. In diesem Workshop können Sie selbst für sich passende Produkte mit ätherischen Ölen herstellen.

5. Fit und Gesund mit Kneipp

Referentin: Elke Schweizer

Nach einer kurzen Einführung in die 5 Elemente der Kneipptherapie werden einfache Wasseranwendungen für den täglichen Gebrauch als immunstärkende Mittel vorgestellt. Die Nutzung heimischer Pflanzen für die Herstellung von Salben, Duftwässern, Badesalzen und Ölen für die Hausapotheke und das persönliche Wohlbefinden können praktisch in der Kräuterküche angefertigt werden.

6. Edelsteine?! Symbole der Heilung bei Hildegard von Bingen

Referntin: Dr. Hildegard Gosebrink

Sie erhalten medizinhistorische Einblicke zu Edelsteinen im Mittelalter und bei Hildegard. Sie entdecken, warum der Saphir klug machen soll und was der Smaragd mit Ostern zu tun hat. Sie erlernen KEINE Rezepte – aber Ihnen öffnet sich ein atemberaubender symbolischer Kosmos, in dem Edelsteine die Menschen mit dem Paradies und mit dem himmlischen Jerusalem verbinden. Sie begegnen Hildegards heilsamer Vorstellung, dass Wunden Edelsteine werden können.

7. SWING, MOVE AND SMILE

Referentin: Bettina Hübner

Workshop mit Smovey Vibrationsringen.Erlebe die ganze Vielfalt hautnah am eigenen Körper. Du brauchst außer festen Schuhen keine Sportkleidung, keinerlei Vorkenntnisse und darfst auch das ein oder andere Handicap mitbringen. Nach einem kurzen Vortrag über die Entstehung, Wirkungsweise auf unseren Körper und Handhabung der Schwungringe, möchten wir zusammen mit Musik schwingen und fröhlich sein.

8. Stressbewältigung im Alltag mit Entspannungs- und Atemübungen

Referemtin: Hedwig Langhof

Durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte können wir im Alltag Stress besser bewältigen! Der Workshop zeigt mit leicht erlernbaren Übungen wie die eigene Energie jeden Tag wieder neu erfahrbar wird.

9. Resilienz und Selbstwirksamkeit aktiv leben. Körperorientierte Übungen zum Thema Balance und Wohlgefühl

Referentin: Andrea Lenger-Hartwig

Es gibt viele kleine, unanstrengende Übungen, die auf unseren Hormonhaushalt wirken und unsere Stimmung beeinflussen. So können wir uns bei Traurigkeit, Einsamkeit, Aufregung oder Selbstzweifel positiv beeinflussen und mithilfe unseres Körpers innere Balance herstellen.

10. Schätze des Ayurveda für Körper, Geist & Seele

Referentin: Sabine Horack

Ayurveda bedeutet das Wissen über das Leben und bezieht neben dem Menschen auch die Natur und den gesamten Kosmos mit ein. Wesentlich für Ayurveda ist, dass es nichts ausschließt und zeigt, wie sich alles bedingt. So auch die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde, die die Basis für unsere körperliche und geistige Konstitution bilden. Dieser Workshop zeigt in Theorie und Praxis, wie wir unser Leben so einrichten können, dass es unserer Gesundheit gut tut, unsere Spirits hebt und in einen gesunden Naturkreislauf eingebunden ist.

11. Hygge – „Gemütlich“ auf Dänisch für mehr Alltagsglück

Referentin: Monika Riedmüller

Hygge bedeutet mehr als sich sein Haus gemütlich einzurichten oder mit Wollsocken, einer Tasse Tee und einem guten Buch vor dem Kamin zu sitzen. Das finnische Sisu beispielsweise ist die Fähigkeit, Herausforderungen mit Ausdauer und innerer Stärke zu begegnen. Sie erfahren in diesem Workshop, welche Bereiche in Ihrem Leben mit dieser nordischen Lebenseinstellung zu stärken sind und wie Sie so zu mehr Gelassenheit und Glück gelangen. Wir werfen auch einen Blick auf  Gerichte, Lebensmittel und Gewürze, die unsere Küche so richtig „hyggelig“ machen. Lassen Sie sich inspirieren.  

12. Kraft aus der Mitte. Für einen gesunden und starken Beckenboden

Referentin: Malwine Zacher

Beckenboden wahrnehmen, spüren und trainieren – als Basis für eine gute Rumpfstabilität.

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