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"Aus Liebe zu Dir, Jesus"

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Ob in Bad Wörishofen, Weilheim, Kempten, Lindau, Schrobenhausen, Nördlingen, Senden oder Augsburg: An allen Vortragsabenden waren die Teilnhmenden begeistert und inspiriert von der Authentizität, der Leidenschaft und dem Mut, mit dem Jacqueline Straub von ihrer Mission spricht. Ihr Credo: Die katholische Kirche braucht Veränderung – dringend. So, dass auch junge Menschen sich wieder mit ihr identifizieren können. Und sie fordert die Weihe für alle.

Kirche braucht Reformen

Den Reformbedarf der katholischen Kirche sieht Straub vor allem auf zwei Ebenen: der strukturellen und der kommunikativen. In struktureller Hinsicht nennt sie die mangelnde Gleichberechtigung und die extrem hierarchische Gliederung in der katholischen Kirche. Junge Frauen fühlen sich durch das überkommene Geschlechterbild der katholischen Kirche ausgegrenzt und nicht ernst genommen. Dazu kommen kommunikative Defizite. Aktuell schaffen es die Verantwortlichen nicht, eine angemessene, an der Zielgruppe orientierte Sprache zu finden. So identifizieren sich gerade junge Menschen im Alter zwischen 20 und 35 kaum mehr mit der Kirche. Doch es gibt auch viele Pfarreien mit offenen, engagierten Menschen, die ihren Glauben intensiv und frei leben. Das gibt ihr Mut und zeigt ihr die Lebendigkeit der katholischen Lehre. Auf der anderen Seite existieren aber überkommene Strukturen, Machtkämpfe und Frauen, die nur am Rande stehen. An diesem Punkt setzen die Forderungen der jungen Frau an: „Viele Menschen treten aus der katholischen Kirche aus, weil sie in diesen Strukturen keine Heimat mehr haben. Die Lebendigkeit des Glaubens ist verloren gegangen.“

Berufswunsch: Katholische Priesterin

Dann spricht die Referentin über ihr Herzensanliegen: Die Weihe für alle. Weihe ist für sie kein exklusives Männerrecht. Jesus hat vorgelebt, dass Glaube keine Grenzen kennt: Er sprach mit Frauen, mit denen er weder verheiratet noch verwandt war und er erwählte Maria Magdalena als Zeugnis für seine Auferstehung. Für Jacqueline Straub gibt es keinen Grund, warum Frauen nicht Priesterinnen werden sollten, denn „die Taufe macht uns alle gleich“. Seit ihrer Jugendzeit in einer sehr lebendigen, aufgeschlossenen Gemeinde und später während des Theologie-Studiums in Freiburg, hat sich dieses Brennen – wie sie ihre Berufung nennt – verstärkt. Im Gespräch erfuhren die Teilnehmer*innen, warum Jacqueline Straub Priesterin werden möchte und vor allem auch, warum sie sich diesen besonderen Berufswunsch nicht „einfach“ durch das Konvertieren zu einer anderen Konfession ermöglicht. Sie lebt für den christlichen Glauben, für die Idee der katholischen Kirche, möchte die Begeisterung dafür an andere weitergeben und die Institution Kirche auf einem modernen Weg zukunftsfähig machen – dies spürten die Zuhörer*innen quer durch die ganze Diözese deutlich.

Mit Begeisterung und Liebe Kirche verändern

In den stets angeregten Diskussionen ging es auch viel um erlebte Zurückweisung und Resignation durch meist männliche Vertreter der Kirche. Doch Jacqueline Straub kehrte diese Resignation stets in positive Energie: „Stehen Sie auf, fordern Sie ein, wofür Sie stehen, und machen Sie sich als Frau nicht klein! Die katholische Kirche ist es wert, für sie zu kämpfen!" Die junge Frau mit Berufswunsch Priesterin hat zum Ende der Vortragsreise alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Ihre Kritik und ihre Forderungen kommen aus tiefstem Herzen und Glauben: „Ich kritisiere die Kirche weil ich sie liebe. Weil ich sie in die Zukunft bringen will.“

Autor: Elisabeth Böswal-Rid, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
27.10.2020
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Jacqueline Straub in Bad Wörishofen


Vortragsabend in Schrobenhausen


Landrat Stefan Rößle mit Diözesanvorsitzender Ulrike Stowasser in Nördlingen


Wedigunde Zillner dankt Jacqueline für ihren begeisternden Vortrag in Augsburg