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Christ*innen für den Klimaschutz

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Eindrucksvoll spannte Paganini den Bogen von den relevanten Grundlagentexten der Bibel über philosophische Denkrichtungen bis zu den Überzeugungen der Aktivist*innen der heutigen Zeit.

In der Bibel sind viele Erzählungen überliefert, in denen Flora und Fauna thematisiert werden und eine hohe Wertschätzung der Schöpfung zum Ausdruck gebracht wird. Der viel zitierte alttestamentliche Satz „Macht euch die Erde untertan“ wurde in dieser Hinsicht jahrhundertelang falsch interpretiert: es geht hier gerade nicht um eine Ausbeutung der Natur, vielmehr ist es ein Aufruf für einen fürsorglichen Umgang mit der Schöpfung. Auch in den unterschiedlichen Denkrichtungen der Philosophie kommt der Schöpfung eine Bedeutung zu, die je nach Ausrichtung Mensch, Tier und Natur unterschiedliche Rechte zugestehen.

Die ausschlaggebende Frage vor diesem Hintergrund ist für die Ethikerin, wie man trotz unterschiedlicher Grundüberzeugungen gemeinsame, nachhaltige Lösungen erarbeiten kann. Dies kann gelingen, so Paganini, indem man richtig und umfassend kommuniziert und so bemüht ist, Menschen unterschiedlicher Verortung in dem Prozess zu integrieren. Nur so kann eine Veränderung angestoßen werden.

Was genau ist in Bezug auf den Klimaschutz die Aufgabe bzw. der Mehrwert der christlichen Umweltethik, so eine der Leitfragen des Vortrags. Hier sieht Claudia Paganini vor allem ein höheres Maß an Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein, gerade für Menschen in Regionen, die extrem vom Klimawandel betroffen sein werden. Aber auch für Menschen, die aus finanziellen oder strukturellen Gründen extremer unter den Folgen der globalen Klimaerwärmung leiden werden.

Eine weitere Aufgabe sei, so Pagagni, die Menschen, die sich für das Klima einsetzen, vor Gewalt und Aggression zu schützen. Die Aktivist*innen der „Letzten Generation“ sind bekanntermaßen häufigen Gewalteskalationen ausgesetzt. Auch die Berichterstattung in den Medien folgt einer teilweise aggressiven Wortwahl. Auf der anderen Seite werden wichtige Forderungen nicht oder falsch dargestellt. Hier sei des wünschenswert, so Paganini, dass sich mehr Verständnis bildet und Menschen mehr Bereitschaft entwickeln, eigene Meinungen differenziert zu bilden und zu äußern.

Denn eines ist Fakt: Der Klimawandel ist Realität. Viele Auswirkungen sind noch gar nicht bekannt oder erforscht. Die Zeit ist knapp, um die vielen notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

27.09.2024
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