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Frauen-Gesundheitstag

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Der Tag startete mit Begrüßungsworten von Diözesanvorsitzender Ulrike Stowasser, die deutlich machte, wie viele gesundheitliche Themen von Frauen zu wenig Beachtung finden. Vorsorge und Versorgung, Diagnose und Forschung – diese fundamentalen Themen beruhen immer noch zum großen Teile auf einer männerdominierten Datenlage. Vor über 20 Jahren wurde auf der Weltfrauenkonferenz in Peking festgehalten: „Die Gesundheit der Frau umfasst ihr emotionales, soziales und körperliches Wohlbefinden und wird durch ihr soziales, politisches und wirtschaftliches Lebensumfeld sowie von biologischen Faktoren bestimmt.“ Damit ist klar: Es geht IMMER um einen ganzheitlichen Gesundheitsbegriff – UND: Frauen und Männer sind anders krank. Beiden Aspekten werde sich dieser Frauentag widmen.

Frauenbund fordert bessere Versorgung von Frauen

Birgit Kainz, Landesvorsitzende in Bayern, zeigte den großen Einfluss des KDFB, wenn es um die Interessensvertretung von Frauen geht. In Bezug auf das Thema Gesundheit bedeutet dies konkret, dass der KDFB sich für gleiche Gesundheitschancen und eine stärker geschlechterbezogene Ausrichtung der medizinischen Versorgung sowie des Gesundheitssystems einsetzt. Frauen sind aufgrund ihrer biologischen Faktoren, aber auch aufgrund ihrer Lebensumstände von anderen Gesundheitsrisiken betroffen als Männer. Daher brauche es dringend Frauenverbände wie den KDFB, um als starke Interessensvertretung diese Forderungen in die Politik einzubringen, so die Landesvorsitzende.  

Auch Verbändereferent Domvikar Dominik Zitzler, Bürgermeister Frank Kunz und Joachim Hien als Vertretung des Landkreises Dillingen betonten, dass eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung differenziert auf geschlechtsspezifische Bedürfnisse eingehen muss und lobten die große Frauenpower der engagierten KDFB-Frauen.

Singen ist gesund!

Und mit viel Power ging es weiter im Frauentagsprogramm: Die Augsburger Sängerin Christina Bianco performte auf der Bühne eine bunte Auswahl an Liedern und brachte den ganzen Saal zum Mitsingen. Dass Singen gesund ist, wusste ja schon Hildegard von Bingen!

Gesprächsforen vertiefen unterschiedliche Aspekte von Frauengesundheit

Nach diesem schwungvollen Intermezzo widmete sich das Programm wichtigen gesundheitlichen Themen: Auf dem Podium stellten sich die Expertinnen der Gesprächsforen vor und spannten den ganzen Bogen weiblicher Gesundheit auf: Da ging es zum einen um gesundheitspolitische Themen wie eine sichere gesundheitliche Versorgung in Zeiten von Ärzt*innen Mangel und breiten Sparmaßnahmen, wie Gabriele Hörl kurz vorstellte. Dr. Julia Lueg umriss knapp das Thema der geschlechterspezifischen Medizin und Genderforschung. Die Unterschiede von Männern und Frauen zum Beispiel in Bezug auf Herzgesundheit bergen große Risiken, da die Behandlungsformen überwiegend auf Männer abgestimmt seien. Andrea Lenger-Hartwig lud die Teilnehmerinnen zu einer kurzen Wahrnehmungsübung ein, um das Thema Selbstwirksamkeit und Resilienz zu veranschaulichen: Was kann ich selbst dafür tun, dass ich mich gesund, kraftvoll und lebendig fühle? Das Thema Alterseinsamkeit, ebenfalls Schwerpunkt eines Gesprächsforums, sei besonders ein weibliches Tabuthema, so die Referentin Elke Schilling – erfahren doch „alte“ Frauen aufgrund ihres Geschlechtes oft eine doppelte Ausgrenzung. Mit Hildegard von Bingen stellte Dr. Hildegard Gosebrink eine Heilkundlerin vor, die bereits im Mittelalter die ganzheitliche Gesundheit als das wahre Ziel erkannt hatte. Während Dr. Maria Beckermann mit dem Thema „Wechseljahre“ ein zwar klassisches, wenngleich doch untererforschtes Thema vorstellte, ging es bei Julia Schröder um den Einfluss einer gelungenen Kommunikation auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden.In der folgenden Stunde konnten die Teilnehmerinnen ihren persönlichen Schwerpunkt wählen und in kleinerer Runde vertiefen.

Gesunden Lebensstil aktiv leben

Ein wesentlicher Aspekt eines ausgewogenen, gesunden Lebensstils wurde beim anschließenden Mittagessen auf besonders schöne Weise vermittelt. Das köstliche, vegetarische Buffet ließ keine Wünsche offen und an den langen Tafeln – wunderschön dekoriert von den Zweigvereinen im Bezirk Dillingen – wurde ausgiebig geschlemmt, geplaudert und gelacht. Gesundheit hin oder her, an so einem festlichen Tag darf eines natürlich nicht fehlen: Ein Kuchenbuffet der Frauen vor Ort. Die vielen köstlichen Kreationen begeisterten die Besucherinnen und machten so dem Team um die Dillinger Bezirksleiterin Berni Wallner-Leinweber eine große Freude.  

 

Gut gestärkt ging es so in das volle Programm des Nachmittags: In insgesamt 12 Workshops konnte jede Teilnehmerin ihren persönlichen Interessen nachgehen, neue Themen kennenlernen und gesundheitliche Angebote ganz praktische erfahren. Bei schönstem Wetter marschierte eine Gruppe mit Smoovey-Ringen in Richtung Park, ätherische Öle wurden zu individuellen Duftsprays vermischt, erlebnispädagogische Teamübungen vorgestellt oder der Beckenboden trainiert. Traditionelle Heilformen wie die Wasseranwendungen von Pfarrer Kneipp und medizinhistorische Einblicke zu Edelsteinen im Mittelalter vermittelten neues Wissen auf anschauliche Weise. Stressbewältigung, Resilienz und Selbstwirksamkeit sind Themen, die in der Gesundheitsvorsorge immer bedeutender werden und von den den Teilnehmerinnen in zwei Workshops mit einfachen, alltagstauglichen Übungen erprobt wurden.

Mit einer Einführung in gelebtes Alltagsglück unter dem dänischen Schlagwort „hygge“ und dem Kennenlernen der ayurvedischen Lehre wurden Heilmethoden aus aller Welt vorgestellt.

Spiritueller Ausklang

Beim abschließenden Frauengottesdienst wurde mit Liedern, Texten und Gebeten das Thema „Heil werden – Heil sein“ erlebbar und die Gemeinschaft des Frauenbundes intensiv spürbar. Die stellvertretende Diözesanvorsitzende und KDFB Vizepräsidentin Annette Fischer dankte allen, die gekommen waren, für das gemeinsame Feiern eben dieser Gemeinschaft. Viel Energie und Aufwand war im Vorfeld nötig gewesen, um dieses Großereignis auf die Beine zu stellen. Dafür sprach Fischer dem ganzen Vorbereitungsteam, vor allem der stellvertretenden Diözesanvorsitzenden Silvia Lutz einen großen Dank aus, die dieses umfassende Programm des Tages möglich gemacht hatten.  

16.05.2024
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