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Frauenwallfahrt für den Frieden feiert 75. Jubiläum

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Das Motto „Herztöne“ möchte die die Frauen ermutigen, ihr Herz für die aktuellen Nachrichten zu öffnen, den dort ausgedrückten Hoffnungen und Ängsten nachzuspüren, ohne schon Antworten auf die drängenden Fragen zu haben. Am Anfang des Gottesdienstes nahmen die Frauen daher symbolisch Verbindung auf: zum einen zu den Initiatorinnen dieser Frauenfriedenswallfahrt, zum anderen zu heutigen Aktivistinnen, die für Frieden eintreten und Frauen rund um den Globus vernetzen. In ihrer Begrüßung betonte Dr. Ursula Schell, geistliche Begleiterin des KDFB Diözesanverbandes die Bedeutung dieser Persönlichkeiten: „Wir brauchen Menschen, die die „Herztöne“ des Lebens wahrnehmen und schützen und die die Herzen Anderer erreichen und für Frieden und Liebe gewinnen können.“

Bischof Dr. Bertram Meier zelebrierte den heutigen Jubiläumsgottesdienst und bestärkte die Frauen in ihrem Friedensengagement. In seiner Predigt griff er einen Gedanken aus dem Buch Jesus Sirach auf, der dem Menschen seine Endlichkeit vor Augen führt. Wenn eines Tages das Herz aufhört zu schlagen, so der Augsburger Bischof, wird man nicht mehr sagen können „das mache ich morgen“. Er erinnerte an die Palliativpflegerin Bronnie Ware, die in ihrem Buch „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ dokumentiert, was Sterbende am meisten beschäftigt: Viele bedauern, der Liebe in ihrem Leben zu wenig Raum gegeben zu haben. So ist in Bezug auf das Schriftwort „‚Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich Euch geliebt‘ (Joh 15,9) die Liebe, die alles verändern kann. „Gott hat uns ein Herz gegeben, damit wir denken.“

Auch die Zukunft des Frauenbundes ist dem Bischof ein großes Anliegen: So rief er die Frauen auf, in ihrem Engagement nicht müde zu werden und dem Verband treu zu bleiben. Er betonte seine Wertschätzung für die Arbeit des KDFB: Denn über die kirchliche Bindung hinaus kann der Verband mit seinen breit gefächertenThemen ganz unterschiedliche Frauen ansprechen und so die katholische Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zeigen. 

Zum Ende des Gottesdienstes wurde mit dem Verkauf der Ulrichsbrote eine 75jährige Tradition weitergeführt: Als die die Augsburger Frauenbund-Frauen 1947, nach den schlimmen Erfahrungen des 2. Weltkrieges, die Frauenfriedenswallfahrt ins Leben gerufen hatten, fanden sie mit den sogenannten „Ulrichsbroten“ ein starkes Symbol für ihre Anliegen. Diese Doppelsemmel zum Teilen machte in der schweren Zeit nach dem Krieg ernst mit Jesu Liebe zu allen Menschen: auch zu den zahllosen Geflüchteten und Vertriebenen, die in Augsburg gestrandet waren. Viele Frauenbund-Frauen waren in diesen Jahren ehrenamtlich aktiv: So kümmerten sich die ersten Familienpflegerinnen um vaterlose Familien, Geflüchtete fanden Unterstützung, Witwen und Mädchen wurden beim Aufbau einer neuen Existenz unterstützt. Auf diesen Wurzeln fußen bis heute die caritativen und gesellschaftspolitischen Projekte des KDFB.

06.07.2022
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