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Gedenktag der heiligen Hildegard von Bingen

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Daneben wird auch in der anglikanischen und evangelischen Kirche mit Gedenktagen an sie erinnert. Hildegard von Bingen gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Ihre Werke befassen sich mit Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie. Sie war auch Beraterin vieler Persönlichkeiten. Von ihr ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten geblieben, der deutliche Ermahnungen gegenüber hochgestellten Zeitgenossen enthält, sowie Berichte über weite Seelsorgereisen und ihre öffentliche Predigertätigkeit.

Besonders beliebt ist sie heute durch ihre Schriften zur Schöpfung und Medizin, die allerdings oft verkürzt wiedergegeben werden. Für Hildegard hat Gott den Menschen als Ebenbild aus freier Liebe erschaffen und den Menschen eingeladen, sich immer wieder aus freier Liebe einzuschwingen in die weise und maßvolle Ordnung des Kosmos. Nur dann kann der Mensch gesund leben, wenn sie/er in diesem  Schöpfungszusammenhang aufgehoben bleibt.

Hier zwei schöne Texte Hildegards :

„Ich, die lebendige Liebe, bin die Herrlichkeit des lebendigen Gottes. Die Weisheit hat mit mir ihr Werk gewirkt und die Demut, die im lebendigen Quell verwurzelt ist, ist meine Gehilfin; ihr ist der Friede verbunden.“

Die Seele ist wie ein Wind, der über die Kräuter weht, wie ein Tau, der auf die Gräser träufelt und wie die Regenluft, die wachsen macht. Genauso ströme der Mensch sein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, indem er den Elenden hilft, ein Tau, indem er die Verlassenen tröstet, und Regenluft, indem er die Ermatteten aufrichtet und sie mit der Lehre erfüllt wie Hungernde: indem er ihnen seine Seele hingibt.

 

Autor: Dr. Ursula Schell, Geistliche Begleiterin des KDFB-Diözesanverbandes
22.09.2018
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