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Impuls zur Sonnwende

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Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

 

Sie kennen diesen Auszug aus dem berühmten „Sonnengesang“ von Franz von Assisi. Gott sei Dank, sagen viele, ist es nach dem langen Winter nun ein sehr schönes Frühjahr mit viel Sonne geworden. Franz von Assisi spricht in den weiteren Versen seines berühmten Gebetes von Schwester Wasser, Mutter Erde und Bruder Feuer. Damit bringt er zum Ausdruck, dass er sich ganz mit seiner Umwelt verbunden, sich mit seiner Mitwelt eins fühlt. Er selbst und alles ist Schöpfung Gottes. Alles ist ein Hinweis auf die Größe Gottes, in allem wird ihm die Liebe Gottes offenbar.

Manchmal denke ich mir, wie sehr wir Menschen unserer Tage,  uns von unserer Mitwelt getrennt haben. Viele Rhythmen der Natur und des Lebens verlieren immer mehr an Bedeutung. Umwelt und Natur werden oft nur nach ihrem Nutzen bewertet. Aber auch die Kehrseite eines solchen Verhaltens wird uns immer deutlicher.

Nützen wir die Urlaubs- und Ferienzeit, um unseren Bezug zur Natur, zu unserer Mitwelt wieder neu zu entdecken und zu vertiefen. Erleben wir wie Franz von Assisi die Schöpfung als Hinweis auf die Liebe Gottes. Hoffentlich gibt es noch viele schöne Sonnentage, die uns helfen, diese Erfahrung zu machen. Von der Sonne abhängig war  diese Erfahrung für Franz von Assisi jedoch nicht,  er schreibt in einer der folgenden Strophen: Sei gelobt, mein Herr, durch Bruder Wind und die Lüfte, und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter durch welches Du Deine Geschöpfe erhältst.

Ich wünsche Ihnen viele Sommersonnentage!

Autor: Rita Sieber, Referentin für Theologie und Spiritualität
25.06.2018
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Foto: Martin Manigatterer, Pfarrbriefservice