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Lohnlückenkeks für alle KDFB engagiert am Equal Pay Day

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AUGSBURG – Frauen mussten über den Jahreswechsel 2013 hinaus bis zum 21. März arbeiten, um im Durchschnitt das gleiche Gehalt zu verdienen wie Männer. Ein Missstand, auf den der bundesweite „Equal-Pay-Day“ aufmerksam machen will. In Augsburg fand die Kampagne wieder auf dem Rathausplatz statt.

Sie trug den Titel „…und raus bist Du? – Minijobs und Teilzeitarbeit nach Erwerbspausen“. Organisiert wurde sie von einem Aktionsbündnis dem der Business- and Professional-Women-Club Augsburg, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Kolpingwerk des Diözesanverbandes Augsburg, der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen, die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, die Agentur für Arbeit und der Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg angehörten. In der Innenstadt und auf dem Rathausplatz verteilten die Frauen Informationsmaterialien, rote Einkaufstaschen und „Lohnlückenkekse“. Bei den runden Plätzchen fehlte ein Stück. Dies sollte deutlich machen dass Frauen in Deutschland für die gleiche Arbeit immer noch rund 22 Prozent weniger Gehalt bekommen als Männer. In Europa beträgt der durchschnittliche Entgeltunterschied etwa 17 Prozent. Der Diözesanvorsitzenden des KDFB Sabine Slawik war es wichtig, am Equal-Pay-Day nicht nur auf die Zahlen aufmerksam zu machen, sondern auch über die Auswirkungen zu informieren und zu protestieren. Sie verwies darauf, dass es in Deutschland fast sieben Millionen Beschäftigte in Mini-Jobs gebe und zwei Drittel davon Frauen seien. Was praktisch erscheine, könne negative Auswirkungen für das berufliche Fortkommen und die Alterssicherung haben. Das gleiche gelte für Frauen, die nach einer Erziehungs- oder Pflegezeit nicht mehr in ihren vorherigen Beruf zurückkehren könnten.

 

Die Ungerechtigkeit entsteht auch dadurch, dass etliche Berufe, in denen man überwiegend Frauen findet, schlechter entlohnt werden. Darauf immer wieder hinzuweisen, ist ein Themenschwerpunkt des Kolpingwerk-Diözesanverbandes Augsburg. „Wir setzen uns in allen Bereichen dafür ein, die Bedingungen in der Arbeitswelt zu verbessern.

Der Equal-Pay-Day ist eine gute Gelegenheit, das sichtbar zu machen“, erklärte Bildungsreferentin Ingrid Tremmel. Sie betonte, dass es vor allem wichtig sei, sich zu vernetzen und vernetzt zu denken. Die Schirmherrschaft des Aktionstages hatte wieder Oberbürgermeister Kurt Gribl übernommen. Auf die Frage, warum er dies mache, sagte er in seinem Grußwort: „Mir geht es darum, dass wir in der Stadt sozialen Frieden haben, denn durch eine ungleiche Behandlung entsteht leicht Unfrieden“. Es sei ein Anliegen der gesamten Stadtgesellschaft, dass es keine Turbulenzen wegen Ungerechtigkeit gibt. Gribl betonte, dass die Lohndifferenz durch nichts gerechtfertigt werden könne, weil die Gleichheit der Geschlechter im Grundgesetz verankert sei. „Wir dürfen keine faulen Tricks etablieren, um das zu umgehen, und müssen uns klar dagegen positionieren“, erklärte der OB.

 

Autor: Roswitha Mitulla
13.05.2014
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