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Mahnwache für Opfer partnerschaftlicher Gewalt

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Mahnwache für die 139 getöteten Frauen und die 119 164 Opfer partnerschaftlicher Gewalt aus dem Jahr 2020 zum internationalen Aktionstag „Frei leben ohne Gewalt“ am 25.11.2021

Seit vielen Jahren ist der KDFB aktives Mitglied des  Aktionsbündnis „Nein zu Gewalt an Frauen“ in Augsburg.

Am 25.11. wurde mit einer Mahnwache der 119 164 weiblichen Opfer partnerschaftlicher Gewalt aus dem Jahr 2020 in Deutschland gedacht. Es leuchteten Kerzen für die 139 getöteten Frauen. Gewalt in Partnerschaften gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und weltweit!

Die deutsche Polizeistatistik von 2020 zeigt, dass während des Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein Anstieg der einfachen Körperverletzungen auf 72 013 und der gefährlichen Körperverletzungen auf 12 449 weiblicher Opfer verzeichnet wurden. Täter sind in der Regel die eigenen Partner oder Expartner. Auch Bedrohungen und Stalking vor allem in den sozialen Medien erlebten einen deutlichen Anstieg auf 29 301 weibliche Opfer.

Die Taten sind meist nicht spontan, sondern stehen oft am Ende einer langen Gewaltspirale: Sie beginnt mit Streitereien, ersten Kontrollen bis zur ständigen Überwachung, Übergriffen mit Schlägen und zugefügten schweren Verletzungen. Manchmal trennen sich die Frauen dann. Doch es geht weiter mit Stalking, erstrittenen Kontaktverboten und erneuten Übergriffen und dann steht am Ende oft der Mord. Jede dieser 139 Frauen ist eine Frau zu viel. Die Frauen des Aktionsbündnisses erheben angesichts dieser erschreckenden Zahlen ihre Stimmen und setzen ein deutliches Zeichen:

Sie benennen die Opfer und ihre Geschichten, die aus allen Bildungs- und sozialen Schichten und Kulturen kommen. Um den abstrakten Zahlen ein Gesicht zu geben, wurden stellvertretend für alle Opfer acht Geschichten von getöteten Frauen vorgetragen.

Es kamen aber auch Beispiele von Frauen zur Sprache, die es mit Unterstützung der Beratungsstellen von VIA, Wildwasser und Solwodi geschafft haben, sich aus der Spirale der Gewalt zu befreien: Für ihr neues Leben wurden Hoffnungslichter angezündet, um auch anderen Frauen Mut zu machen sich Hilfe zu holen.

Es war eine sehr eine sehr berührende und aufrüttelnde Veranstaltung.

Das Aktionsbündnis „Nein zu Gewalt an Frauen“ ist ein bunter Zusammenschluss aus Verbänden, Beratungsstellen für betroffene Frauen sowie städtische und kirchliche Stellen. Es schreibt sich seit Jahren auf die Fahnen, Flagge gegen Gewalt zu zeigen, über Hintergründe zu informieren, neue Wege des gewaltfreien Miteinanders anzustoßen, die Opfer zu Wort kommen zu lassen und sichtbar zu machen und die schwierigen Situationen mit ins Schweigen und ins Gebet zu nehmen.

 

29.11.2021
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Dr. Ursula Schell trägt die bedrückende Geschichte eines Opfers vor


Infotafel mit Besorgnis erregenden Fakten zur Information der Interessierten