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Pfingstnovene Tag 2: Erhelle unser Herz

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Einstimmung mit Atemübung

Beginn des Gebetes:

Oh Gott komm mir zu Hilfe

Durchatme mich heilige Geistkraft, erfülle mich mit Lebendigkeit und Kraft

Lied: Atme durch und nimm dir Zeit …

Das „Komm“ mit dem jede Zeile des Hymnus beginnt, drückt aus, dass wir mit Gottes Geistkraft rechnen. Wir strecken uns nach ihr aus, wir erwarten sie. Wir erwarten, dass sich durch sie etwas ändert, dass unser Herz erhellt und positiv gestimmt wird. Dass die Armen gesehen und geliebt werden und gute Gaben in unser Leben kommen. Gerade in den letzten Wochen haben wir erlebt, dass die guten Gaben nicht immer mit Geld zu tun haben. Sie sind vielleicht der Anruf eines geliebten Menschen, eine gelungene Bastelei, die ersten Blüten am Apfelbaum oder die Zeit um auf einer Bank die Sonne zu genießen. Nicht höher, schneller, weiter ist gefragt. Wir werden demütig, weil wir merken, vieles ist Geschenk und wir können es nicht selber machen, sondern nur dankbar annehmen.

Gebet:

Heilige Geistkraft- Lebensatem Gottes, wir rechnen mit Dir

Heilige Geistkraft- Lebensatem Gottes, wir glauben, dass unser Leben mit Dir gut wird.

Heilige Geistkraft- Lebensatem Gottes, wenn Du die Armen liebst, versuchen wir es Dir gleich zu tun

Heilige Geistkraft- Lebensatem Gottes, Du schärfst unseren Blick für Menschen und Dinge, die unser Leben reich machen.

Liedruf: Veni Sancte Spiritus (GL 345,1)

Bibeltext: Röm 8,14-17

Alle, die sich von der göttlichen Geistkraft leiten lassen, sind Töchter und Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklavinnen und Sklaven macht, so dass ihr weiterhin in Angst leben müsstet. Ihr habt eine Geistkraft empfangen, der euch zu Töchtern und Söhnen macht. Durch sie können wir zu Gott rufen: Abba, du Ursprung des Lebens sei unser Schutz! Die Geistkraft selbst bezeugt es zusammen mit unserer Geistkraft, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir aber Kinder Gottes sind, dann bekommen wir auch Anteil am Erbe Gottes. Wenn wir einen Anteil vom Reichtum Gottes erhalten, verbindet uns das mit dem Messias, so gewiss wir sein Schicksal teilen, auf dass auch wir zusammen mit ihm von Gottes Glanz erfüllt werden.

Besinnung:

Wir vertrauen darauf, dass wir von der göttlichen Geistkraft getragen und erfüllt sind. Dies befreit uns vom Druck etwas leisten zu müssen um von Gott geliebt zu werden. Ohne diesen Druck können wir die kleinen Dinge tun, die wir durchdringen, bewegen und verändern können.

Wir können uns frei dorthin wenden wo unsere Zu-Neigung notwendig ist. 

Wir beten besonders für…

Lied: Atme in uns, Heiliger Geist (GL 346)

Gedanken großer Mystiker*innen

„Wir glauben, dass die Liebe keine glanzvolle, dafür aber eine aufzehrende Angelegenheit ist; wir denken, dass, wenn wir für Gott ganz kleine Dinge tun, wir ihn ebenso lieben wie mit großen Aktionen. Im Übrigen halten wir uns für schlecht informiert, was das Format unserer Taten angeht. Wir wissen bloß zweierlei: zum einen, dass alles, was wir tun, nur klein sein kann; zum anderen sodann, dass alles, was Gott tut, groß ist. Das beruhigt uns angesichts dessen, was zu tun ist. … Weil wir die Liebe für eine hinreichende Beschäftigung halten, haben wir uns nicht die Mühe gemacht, unsere Taten nach Beten und Handeln auseinander zu sortieren. Wir finden, dass das Gebet eine Aktion ist und die Aktion ein Gebet; es scheint uns, dass ein wahrhaft liebendes Tun ganz von Licht erfüllt ist.“

Madeleine Delbrêl (1904-1964) - NA 66 zit. nach Schleinzer, Gott einen Ort sichern, S.47

Segen:

Es segne mich die allumfassende Kraft Gottes des Vaters. Es segne mich die Weisheit des Sohnes. Es segne mich die gütigste innige Liebe des Heiligen Geistes, des Lebenshauches, und sie behüte mich zum ewigen Leben. Amen, so geschehe es.

Gertrud von Helfta (1256-1302) -  Exercitia Spiritualia, 1.Ex, 107

Autorin: Dr. Ursula Schell

18.05.2020
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Foto: Elvira Blaha