Wir machen uns stark für Frauen
Gesellschaftspolitisch, kirchlich und sozial engagiert vertreten wir die Interessen von Frauen.

Rekordergebnis bei Solibrot-Aktion Scheck an Eva-Maria Heerde-Hinojosa von MISEREOR überreicht

« zurück

Augsburg, 05.06.2014

Zum fünften Mal hat der Katholische Deutsche Frauenbund in der Diözese Augsburg in der Fastenzeit 2014 die „Solibrot-Aktion“ durchgeführt. Sie fand unter dem Motto „Solibrot – schmeckt gut und tut gut“ zusammen mit dem Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR von Aschermittwoch, 5. März, bis Karsamstag, 19. April statt und erbrachte das Rekordergebnis von 19.640 Euro. Beteiligt haben sich 70 KDFB-Zweigvereine und 76 örtliche Bäckereien und andere Solibrot-Anbieter. Sie sammelten die Spenden ein, indem sie Solibrote verkauften und Aktionen durchführten.

Der KDFB-Diözesanverband Augsburg hat sich 2010 entschieden, die Solibrot-Aktion von MISEREOR während der Fastenzeit zu unterstützen und beim ersten Mal bereits 15.000 Euro an Spenden eingenommen. Insgesamt konnte der Diözesanverband von 2010 bis 2014 fast 80.000 Euro an MISEREOR überweisen. Der feierliche Abschluss der diesjährigen Aktion fand beim Katholikentag in Regensburg statt. Diözesanvorsitzende Sabine Slawik übergab Monsignore Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer und Vorstandsvorsitzender von MISEREOR in Aachen, einen symbolischen Scheck mit den Spenden aus dem KDFB Diözesanverband Augsburg. Sie betonte dabei das große Engagement der vielen Frauen vor Ort, die zu diesem Rekordergebnis beigetragen haben.

Seit 2013 wird die Solibrot-Aktion bundesweit durchgeführt und vom KDFB-Bundesverband koordiniert. Teilgenommen haben in diesem Jahr 14 KDFB Diözesanverbände mit ihren Zweigvereinen. KDFB und MISEREOR wollen mit der alljährlichen Aktion auf die Tatsache aufmerksam machen, dass mehrere Hundert Millionen Menschen auf der Erde nicht jeden Tag satt werden. Die Öffentlichkeit soll dafür sensibilisiert werden, dass „unser täglich Brot“ in den reichen Ländern im Überfluss vorhanden ist, während in den Ländern des Südens viele Menschen an Mangel- oder Unterernährung sterben. Die Solidaritäts-Aktion will außerdem anregen, das eigene Konsumverhalten zu überprüfen, verantwortungsvoller mit Lebensmitteln umzugehen und solidarisch zu teilen.

Im Mittelpunkt stand auch in diesem Jahr der Verkauf von Solibroten in den Geschäften. Die beteiligten Bäckereien kennzeichneten dafür ein Brot aus ihrem Sortiment als „Solibrot“ oder stellten speziell für die Aktion ein besonderes Brot her. Viele probierten neue Teigmischungen aus, beispielsweise mit Hirse, einem wichtigen Grundnahrungsmittel in vielen Ländern. Auf den Verkaufspreis der Brote wurde ein Benefizanteil von 20 bis 50 Cent aufgeschlagen. „Diesen Solidaritätsbeitrag leistete somit nicht die Bäckerei, sondern der Kunde“, erklärt Sabine Slawik. Vielerorts wurden auch Sammelboxen aufgestellt, in die man Spenden einwerfen konnte.

Da es nicht überall möglich war, einen Bäcker zur Teilnahme zu gewinnen oder es vor Ort gar keinen Bäcker gibt, wurden auch Brotverkaufsstellen in die Aktion eingebunden und von den KDFB-Frauen in den Zweigvereinen viele Aktionen organisiert. In Jugendgruppen, Eine-Welt-Kreisen, Schulen und Kindergärten beispielsweise wurden Brote, Semmeln und andere Backwaren hergestellt und am Wochenmarkt oder nach einem Gottesdienst verkauft. Oder die Zweigvereine luden zu Solibrot-Frühstücken und -Brotzeiten ein.

Die in ganz Deutschland gesammelten Spenden fließen in Projekte zur Förderung von Frauen und Familien in Kenia/Tansania, Haiti, Madagaskar und Uganda. Das Ziel ist, gerechte Lebensbedingungen in den Ländern zu fördern, damit die Menschen dort aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt bestreiten und positive Zukunftsperspektiven entwickeln können. Besonders Frauen brauchen Unterstützung, da sie vielfach die alleinigen Ernährerinnen der Familie sind.

Der KDFB Diözesanverband Augsburg unterstützt seit 2010 immer die gleichen MISEREOR -Projekte, um vor Ort Kontinuität zu gewährleisten. In Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, ist es das Rescue Dada Centre mit dem Programm „Mädchen auf der Straße: Hilfe für die Ärmsten“. Das Bischöfliche Hilfswerk sorgt mit den dortigen Erzdiözesen dafür, dass Mädchen vor Gewalt geschützt werden, lesen, schreiben und einen Beruf erlernen können, nicht auf der Straße leben müssen oder in die Prostitution abrutschen. Die Mitarbeiter des Rescue Dada Centre begleiten Kinder und Jugendliche für ein Jahr, um sie an ein geordnetes Leben heran zu führen. Dazu gehören Körperhygiene und ein geregelter Tagesablauf ebenso wie die Anleitung zum gegenseitigen Respekt und zur Fähigkeit, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Wenn möglich, werden die Kinder dann in ihre Ursprungsfamilie oder in Pflegefamilien integriert.  Vor allem für Mädchen ist es wichtig, dass sie die Möglichkeit haben, am Schulunterricht teilzunehmen. So erwerben sie die Grundlage für eine spätere Berufsausbildung, beispielsweise als Friseurin, Kosmetikerin oder Sekretärin. Für sie ist das der Einstieg in eine bessere Zukunft.

Haiti, wo es 2010 ein schweres Erdbeben gab, ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, doch die Erträge reichen nicht aus. Rund 70 Prozent der Nahrungsmittel müssen importiert werden. Da Holzkohle der billigste und meistgenutzte Energieträger ist, werden immer mehr Wälder abgeholzt. Deshalb haben sich Kleinbauern zusammengeschlossen, um ihr Land wieder aufzuforsten. Der KDFB-Diözesanverband Augsburg unterstützt über MISEREOR das Projekt „Waldgärten: Hoffnung für ein geschundenes Land“. Zusammen mit den kleinbäuerlichen Selbsthilfe-Organisationen werden in kreolischer Tradition Gärten angelegt. Mehr als 5.500 Kleinbauernfamilien haben bereits durch ihre Arbeit grüne Inseln inmitten des durch Rodung baumlos gewordenen Berglands geschaffen. Und mit dem Verkauf ihrer Ernte tragen sie zu einer Verbesserung des lokalen Nahrungsmittelangebots bei.

05.06.2014
« zurück
Schriftgröße
Schriftgröße

Bäckermeister Wolfgang Kleinert (Bäckerei Martin Jakob), Diözesanvorsitzende Sabine Slawik, Eva-Maria Heerde-Hinojosa von Misereor