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Wasser – ein kostbares Gut

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Seit Wochen ist es in Bayern sommerlich heiß. Häufig steigen die Temperaturen auf 36 Grad und mehr. Viele Menschen freuen sich über die heißen Tage, steigern sie doch unser „mediterranes Lebensgefühl“. Ein Glas Prosecco oder der Hugo schmecken dann auf der Terrasse genauso gut wie in Italien am Strand. Wir freuen uns über See und Freibad, über Eis und Radler, über leichte Kleidung und barfuß laufen. „Bleib für immer…“ Der Bayern 3 Song dazu entwickelt sich zum Sommerhit.

Nur wenige Sommer zuvor waren so heiß wie dieser. Experten sind sicher: Solche Temperaturen werden zur Regel. Mit großen Auswirkungen auf unsere Umwelt.

Denn nicht nur die Natur leidet unter der Trockenheit, in manchen Regionen hat es seit April kaum geregnet und wenn, dann unwetterartig. Auch den Menschen macht die Hitze zu schaffen. So bleiben immer wieder Busse und Züge liegen, und die Menschen darin müssen über Stunden die Hitze aushalten, manche kollabieren. In den Seniorenheimen und Krankenhäusern sind die Pflegerinnen und Pfleger sensibilisiert. Sie sollen nicht nur darauf achten, dass die Patienten genug Wasser und Tee trinken. Gegen die Hitze helfen auch Kühlpads und nasse Handtücher.

Wasser wird plötzlich zum heißdiskutiertem Thema, wenn sich die Waldbrände häufen, in den Flüssen Niedrigwasser herrscht, Frachtschiffe nicht mehr fahren können und in einigen Gewässern schon die Fische sterben. Mehrere Atomkraftwerke haben ihre Leistung reduziert, so solle die Temperatur im Rhein  nicht noch dadurch erhöht werden, dass das genutzte und deshalb warme Kühlwasser zurückgeleitet wird.

Über Jahre haben wir die Wasserknappheit in den europäischen Urlaubsländern einfach nur zur Kenntnis genommen. Die Rationierung für die einheimische Bevölkerung hat niemanden besonders interessiert. Die Dusche im Hotelzimmer hatte ja immer bestens funktioniert und der Pool bot auch am 14. Urlaubstag noch die gewünschte Erfrischung.

Die derzeitigen Hitzetage geben einen Vorgeschmack auf die Sommer der Zukunft und beantworten die Frage, ob extreme Hitzeperioden mit dem menschengemachten Klimawandel zusammenhängen. Die eigene Existenz dürfte man ja noch ganz gut zu Ende bringen. Aber was wird in 50, in 100, in 150 Jahren sein?

Was werden unsere Kinder und Enkel sagen, wenn sie auf uns zurückblicken und sehen, wie verdammt sorglos wir mit der Erde, mit der Ressource Wasser umgegangen sind? Diese Fragen stellt man sich, wenn man sich in langen Schlangen auf den  Badesee und das Freibad zubewegt.

Autor: Rita Sieber, Referentin für Theologie und Spiritualität
09.08.2018
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