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Erzählen als Widerstand

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Frauen haben das Recht auf sexuelle und spirituelle Selbstbestimmung und es ist nicht rechtens, diese Selbstbestimmung zu verletzen, schon gar nicht mit religiösen Motiven oder vermeintlich theologischen Begründungen. Deshalb ist es erschütternd, dass Frauen aller Altersstufen von Missbrauch in der Kirche betroffen sind. Wenn Geistliche die Würde von Frauen verletzen, indem sie sie als Werkzeug zur Befriedigung eigener Bedürfnisse benutzen, werden sie zu Tätern und begehen ein Verbrechen“, stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Ein solches Vergehen ist Machtmissbrauch und Gewalt gegen Frauen. Der KDFB fordert Bischöfe und Ordensobere auf, Verantwortung für die Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchs an Frauen zu übernehmen.

Sexueller und spiritueller Missbrauch ereignet sich oft im Kontext klassischer Seelsorge und muss beim Namen genannt werden. Die Autorinnen des Buches – Hauptamtliche wie Ehrenamtliche in der Kirche, Ordensfrauen, Novizinnen, Studentinnen, Alleinstehende und Familienfrauen, Frauen mit allen Bildungshintergründen, in jeder Lebensform und jedem Lebensalter – tun dies, indem sie nach oft jahrelangem Schweigen den Mut fassen, erstmals ihre Erlebnisse in Worte zu fassen.

„Erzählen ist Widerstand gegen Gewalt, Vertuschen, falsche Behauptungen, Weghören und gegen die Ungerechtigkeit, die allen Betroffenen widerfahren ist. Erzählen ist auch Widerstand gegen kirchliche Strukturen, die keine Zuständigkeiten für diese Fälle kennen und gegen Verantwortliche, die ihre Verantwortung nicht wahrnehmen“, erklärt Maria Flachsbarth. Es geht letztlich um das Einfordern von Gerechtigkeit. Mehr zum Buch und zur Präsentation unter www.erzaehlen-als-widerstand.de

Autor: Ute Hücker Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
25.11.2020
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