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Frauenportrait - selbst.bewusst.offen

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Luca Aubele, 27 Jahre, hat sich im Mai 2016 mit ihrem Tante Emma-Laden „Kitzenmarkt“ selbstständig gemacht. Der kleine Laden im Augsburger Ulrichsviertel besteht aus Bäckerei, Café und Supermarkt und bietet neben selbstgemachten Kuchen und Snacks auch regionale Waren an. Beim hausgemachten Mittagstisch kann im offenen Bücherschrank geschmökert werden.

Was hat Dich bewogen, Deinen Laden zu eröffnen?
Ich hatte diesen Laden, der leer stand schon viele Jahre im Auge und wollte mich schon lange mit einem Café selbstständig machen. Meine Mutter unterstützte mich am Anfang  in der Küche, die ganze Familie hilft zusammen. Mein Freund ist auch selbstständig, so konnte ich von seinen Erfahrungen profitieren.

Was hast Du vorher gemacht?
Als gelernte Bürokauffrau habe ich in den letzten Jahren meinen Freund in seinem Hockeyladen unterstützt. Ich war „Mädchen für alles“. So hatte ich schon einen guten Einblick, was mich erwartet. Ich habe dann einen Businessplan erstellt und mit meiner Familie eigenhändig den Laden umgebaut.

Auf welche Probleme bist Du gestoßen?
Alle waren von Anfang an sehr hilfsbereit. Wenn ich Anträge ausfüllen musste, habe ich vieles vor Ort persönlich geregelt. Auch die Nachbarn sind offen und kommen auf einen Kaffee vorbei. Das erste Jahr war natürlich nicht einfach. Frische Ware, die nicht verkauft wird, lasse ich von Foodsharing abholen. Aber diese Umsätze fehlen am Ende des Tages in der Kasse. Zum Glück haben mich meine Eltern auch finanziell unterstützt. Es gab schon Tage, da habe ich gefragt, was ich wohl falsch mache. Gerade an sonnigen Tagen setzen sich die Leute lieber in die Maxstraße. Aber wenn wir hier die Türen aufmachen, ist es vor allem an heißen Tagen sehr angenehm. Und unser Mittagstisch wird super angenommen!

Wie hat Dich der Entschluss, das Café zu eröffnen, verändert?
Ich habe gelernt, für alles einzustehen, was mir wichtig ist. Außerdem kann ich jetzt besser verhandeln und weiß, wie ich mit meinem Personal umgehen muss. Ich kann mich besser durchsetzen und bin zielstrebiger geworden. Ich kann mir gut vorstellen, den Laden zu betreiben bis ich alt und grau bin.

Autor: Kerstin Mayer, KDFB-Bildungsreferentin
17.05.2017
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