KDFB fordert besseren Schutz für Flüchtlingsfrauen
Frauen und Mädchen auf der Flucht und in Flüchtlingsunterkünften sind öfter körperlichen und sexuellen Übergriffen ausgesetzt als Männer und daher besonders schutzbedürftig. Dies stellte die Bundesdelegiertenversammlung des KDFB vom 16. – 18. Oktober in Bonn übereinstimmend fest. Der KDFB fordert von den politischen Entscheidungsträgern, in Aufnahmeeinrichtungen für allein stehende Frauen und unbegleitete minderjährige Mädchen separate Unterbringungsmöglichkeiten und betreute Mädchenwohngruppen zu schaffen. Es muss mehr weibliches Personal, das auch für geschlechtsspezifische Problemlagen von Frauen sensibilisiert ist, als Betreuung für die Flüchtlingsfrauen bereit gestellt werden. Flüchtlingsfrauen und –mädchen mit Gewalterfahrungen brauchen spezifische Unterstützung durch psychosoziale Beratungsangebote.
Beim Asylverfahren in Deutschland ist eine stärkere Beachtung und Gewichtung von frauenspezifischen Fluchtgründen (wie Vergewaltigung, Zwangsehen oder Beschneidung) erforderlich. Dazu sollten beim Vollzug der Asylverfahren verstärkt weibliches Personal eingesetzt und Fachberatungsstellen hinzugezogen werden.
Der KDFB Diözesanverband Augsburg hatte am 25. November 2014 zusammen mit dem Augsburger Aktionsbündnis zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ in Augsburg bereits diese Forderungen für Flüchtlingsfrauen aufgestellt. Nun wurden diese Forderungen im gesamten Katholischen Deutschen Frauenbund abgestimmt.
26.10.2015